Nicht schön, aber selten

Wir sanieren das Hochhaus am Bahnhof in Bad Krozingen – und kombinieren dabei den Zeitgeist der 1960er mit heutigen Ansprüchen

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Es gibt so Gebäude, die kennt jeder, weil man einfach immer wieder daran vorbeiläuft. Weil sie an zentraler Stelle stehen und der Blick unwillkürlich daran hängenbleibt. Wenn man Glück hat, handelt es sich dabei um schöne Gebäude, an denen sich das Auge erfreut. Wenn man Pech hat, handelt es sich um, naja, „weniger schöne“. Wie zum Beispiel das Hochhaus in der Innenstadt von Bad Krozingen, direkt dem Bahnhof gegenüber.
Dass das Hochhaus aus den späten 1960er Jahren zu seiner Zeit mal zukunftsträchtig gewesen ist und für Modernität und Zeitgeist stand, kann man sich heute kaum noch vorstellen. Kein Wunder, wurde doch seit dem Bau nichts mehr an dem Gebäude gemacht, so dass mittlerweile ein nicht mehr übersehbarer Sanierungsstau entstanden ist.
Besonders augenfällig wird dies durch die blauen Klebebandstreifen, die an der Fassade angebracht sind, um ein Herunterfallen der Fassadenbauteile zu verhindern. Dass die Devise „Pflaster drauf!“ hier als Maßnahme schon längst nicht mehr ausreicht, ist mehr als offenkundig.
Doch der trostlose Anblick soll sich bald ändern. Wir werden uns um die energetische Fassadensanierung des Hochhauses kümmern und dem Gebäude ein (nicht nur optisches) Make-over verpassen! Dabei werden wir die Struktur der Fassade beibehalten, die typisch für die Architektur der Epoche ist und das Gebäude somit als „Zeitzeuge“ der 1960er Jahre charakterisiert.
Die von den jeweiligen Wohnungsbesitzern angebrachten Verglasungen der Balkone / Loggias sollen vereinheitlicht werden – nicht nur, um ein harmonischeres Gesamtbild zu erreichen, sondern auch aus Gründen der Energieeffizienz. Hier sollen zeitgemäße Glasfaltelemente eingesetzt werden, die den aktuellen Dämmrichtlinien entsprechen und sowohl ein komplettes Öffnen des Balkons als auch ein dichtes Verschließen ermöglichen.
Im Hinblick auf die Harmonie des Ensembles werden wir auch den apricotfarbenen Anbau in Angriff nehmen, der sich ans Hochhaus anschließt und eine Ladenzeile beherbergt. Ein zweiter Baukörper auf dem Flachdach soll hier 12 neue Wohnungen entstehen lassen. Das ist nicht nur gut für den Wohnungsmarkt, sondern bietet zugleich die Möglichkeit, durch den Verkauf der neu entstehenden Wohneinheiten die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen des Komplexes zu finanzieren.
Zum Wohnungsneubau gehört es eigentlich dazu, dass ausreichend Parkplätze für die Bewohner geschaffen werden. Das ist hier jedoch allein schon aus Platzmangel nicht möglich – und unserer Ansicht nach auch nicht mehr zeitgemäß. Denn anders als in den 1960er Jahren wollen wir nicht autofreundlich, sondern menschenfreundlich bauen. Daher haben wir unseren Fokus zukunftsweisend auf eine besonders fahrradfreundliche Gestaltung des Areals gesetzt.

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